Über mich

Du willst wissen, wer hinter dem Blog „Börsenfüchse“ steckt? Das finde ich gut, denn ein gesundes Misstrauen ist in der Finanzwelt überlebensnotwendig. Vertraue niemandem blind, denke selbständig und übernehme Verantwortung für dein Handeln – das ist der beste Weg zum Erfolg.

Cristine Keidel, Director Communications, Xing

Ich bin Cristine Keidel, Baujahr 1968 und habe Kommunikationswissenschaften studiert. Das Internet ist mein zweites zuhause – wenn wir dieselben Hobbies haben, kennst du mich vielleicht bereits: Ich betreibe den Pferdeblog www.reiterfragen.de und den Online-Shop www.crissys-orchideen.de

Die Aktienkultur meiner Eltern

Im Gegensatz zu den meisten anderen deutschen Bürgerinnen und Bürgern bin ich mit einer gewissen Aktienkultur aufgewachsen. Ich bekam schon als Kind mit, wie meine Eltern samstags die Börsenkurse in der Tageszeitung lasen und entsprechende Kommentare von sich gaben, begleitet von Jubelrufen, sorgenvollen oder zornigen Äußerungen (letztere waren in den „goldenen 80ern“ eher selten).

Im Nachhinein musste ich leider feststellen, dass sie die Börse wie eine Lotterie betrachtet und „gezockt“ haben, anstatt systematischen Vermögensaufbau zu betreiben. Am Ende der Hausse verloren sie ihre Gewinne wieder. Schade eigentlich, denn sonst wäre ich jetzt reiche Erbin und könnte diesen Blog von meiner Segelyacht aus schreiben 😉

Mein erster Anlauf wurde vereitelt

Nach meinem Studium (BWL im Nebenfach) trug ich mein erstes Geld zur Bank und wollte, der allgemeinen Euphorie entsprechend, Telekom-Aktien zeichnen, deren Börsengang sogar im Fernsehen beworben wurde. Letztendlich bin ich dem sexistischen, aufgeblasenen Banker dankbar, dass er mich damals nicht für voll nahm und unverrichteter Dinge wieder fortschickte mit den Worten: „Da lass mal schön die Finger von.“ Die Höchstwerte aus der Zeit hat die Telekom bis heute nicht mehr erreicht.

Dot.com-Blase

Ich fand einen anderen Weg, ein Depot zu eröffnen – bei der Consorsbank, der ich bis heute treu geblieben bin. Ab da konnte ich endlich am Markt teilnehmen, erst vorsichtig und dann immer mutiger. Die Kurse stiegen täglich in immer schwindelerregendere Höhen und ich fragte mich, was denn am Traden so schwer sein solle, bis – du ahnst es sicher schon – die Dot.com-Blase platzte.

Lehmann und die Bankenkrise

Da saß ich dann auf meinem – zum Glück nicht existenziellen – Scherbenhaufen und konzentrierte mich die nächsten Jahre auf Eigenheim und Fonds. Dann gab es eine Phase mit interessanten Festgeldzinsen (6%!) Die Lehman-Pleite mit nachfolgender Bankenkrise bekam ich nur aus der Ferne mit und war nicht direkt betroffen.

Doch ich verfolgte in den Medien, wie sich die Börse wieder berappelte und innerhalb von etwa 2 Jahren fast vollständig erholte (für jemanden, dessen Depot 40% im Minus war, sicherlich eine quälend lange Zeit). Fasziniert traf mich die Erkenntnis, dass Börse auf lange Sicht hin immer Erfolg verspricht – eine These, die jedes gute Börsenbuch bestätigt.

Ich mutierte zum „Kommern-Jünger“

Also begann ich, mich intensiv zu informieren, las Bücher und Internetblogs. Ich wurde ein überzeugter „Gerd-Kommern-Jünger“ und verteilte mein Anlagevermögen auf eine Handvoll ETFs, die den kompletten Weltmarkt abdeckten und deren Kosten sich auf etwa 0,2% des Vermögens beliefen. Höchstens einmal im Monat schaute ich in mein Depot und schichtete einmal jährlich um, damit die gewünschte prozentuale Verteilung wieder gewährleistet war. Außerdem brachte das noch einen kleinen „edge“, wie mir der „Finanzwesir“ mit seinen unermüdlich erzeugten Excel-Listen demonstrierte.

Corona-Krise verpennt

So bemerkte ich die Auswirkungen von Corona in meinem Depot erst, als das Kind bereits in den Brunnen gefallen war. Die mühsam aufgebauten Gewinne der letzen Jahre – etwa +20% – waren auf einen Schlag weg und ich hatte auch noch Geld verloren: notierte fast 20% im Minus!

Einerseits machte ich mir nicht allzu große Sorgen, wußte ich doch, dass sich die Kurse irgendwann wieder erholen würden. Andererseits tat es mir leid um das schöne Geld! Hätte ich doch einen Stopp gesetzt, das Geld gesichert und wäre später zu den günstigen Kursen wieder eingestiegen!

Außerdem merkte ich, dass ich nicht mit der nötigen Geduld ausgestattet bin, um jetzt wieder zwei Jahre zu warten, bis ich auf dem Nullpunkt bin. Als ich sah, wie die Tec-Aktien der Nasdaq an meinen Fonds vorüberzogen, verkaufte ich kurzerhand meine ETFs (ja, mit Verlust) und stieg auf Einzelwerte um.

Krise 2022

Mit dem Aufschwung in der Coronazeit fuhr ich große Gewinne mit meinen Aktien ein. Natürlich schwankten auch hier die Werte, aber letztendlich ging es schnurstracks nach oben. Ich sicherte meine Gewinne ab, indem ich meine Stopps über strategisch günstige Punkte nachzog.

Seltsam war, dass im September 2021 die erwartete Herbstrally ausfiel. Ab November kippte dann die gute Börsenstimmung – und meine Absicherung griff. Nach und nach wurden meine Einzelwerte per Stopp Loss mit hohem Gewinn verkauft, wenn auch nicht zu den Höchstständen. Da ich zu dem Zeitpunkt noch an eine Korrektur glaubte, ärgerte ich mich und kaufte wieder nach. Ein Fehler, wie ich im Nachhinein heute weiß.

Es ging immer weiter runter mit den Kursen: Die FED erhöhte die Leitzinsen und Corona brach wieder aus. Ich verkaufte zu großen Teilen mit Verlust und verharrte an der Seitenlinie. Ende Februar, Anfang März schien alles eingepreist und überstanden zu sein. Die Börse atmete auf, ich ging wieder all in – und Putin griff die Ukraine an. Plötzlich hatten wir in Europa Krieg und die Kurse purzelten wieder. Leider war ich diesmal nicht gut abgesichert und mir blieb nichts anderes übrig, als die Krise „aktiv“ (= mit Verlust verkaufen und noch tiefer wieder einsteigen) auzusitzen.

Aus der Erfahrung gelernt

Wie du siehst, habe ich eine lange „Ausbildung“ an der Börse genossen, immer unterstützt von guten Lehrbüchern und anderen Blogs. Ja, ich habe auch Fehler gemacht. Doch habe ich daraus gelernt und meine Konsequenzen gezogen.

Mittlerweile ist mein Depot im Plus und erwirtschaftet schöne Gewinne. Ich habe für mich das ideale System gefunden, mit dem ich meine Gewinne laufen lasse und meine Verluste begrenze. Einzelne Verluste gehören dazu und lassen sich nicht vermeiden, aber unterm Strich wächst das Depot. Ich kann nicht in die Zukunft sehen und deshalb nicht zu Tiefstständen einkaufen und bei Höchstständen verkaufen. Das kann niemand. Das Ziel ist, die steigende Mitte mitzunehmen und zu verkaufen, wenn es nach den Höchstständen wieder abwärts geht. Teilgewinne bei sehr hohen Werten sind natürlich auch erlaubt 😉

Meine Glaubenssätze

Ich versuche gar nicht erst, die Zukunft zu erraten und zu prognostizieren. Ich folge einfach dem Markt und halte mich dabei an folgende Grundsätze:

  • Es kommt nur höchste Qualität ins Depot
    Egal, ob Blue-Chip oder Nebenwert, das Geschäftsmodell muss zukunftsträchtig sein und die Blianz ausgewogen. Am liebsten sind mir Unternehmen, die schon einige Jahre am Markt sind und bereits Gewinne einfahren.
  • Ich steige nur dann ein, wenn sich die Aktie in einem Aufwärtstrend befindet.
  • Verkauft wird, wenn der Trend bricht. Ob komplett oder in Tranchen, entscheide ich schon beim Stopp-Setzen.
  • Ich sichere meine Aktien durch Stopps ab und verwende viel Zeit darauf, den richtigen Wert dafür zu finden.

In diesem Blog schreibe ich über meine täglichen Entscheidungen an der Börse, stelle interessante Unternehmen vor und zeige dir, wie ich die graue Börsentheorie in die Praxis umsetze. Wenn dich das interessiert, dann werde auch du ein Börsenfuchs und folge mir.